Trainieren in der Fabrik?

Mit Maschinen oder ohne?Verstehe mich nicht falsch, ich trainiere selbst ganz gerne mal im Club und immer, wenn wir mal wieder Sauwetter haben, freue ich mich, dass ich warm und trocken trainieren kann (wobei Wetterreize auch als Trainingseinheit für das Immunsystem betrachtet werden können). Wenn ich dann aber da bin, lasse ich den Großteil der Maschinen links liegen und widme mich der Mattenfläche, dem Rudergerät oder Laufband und eventuell noch Klimmzugstange, Dipstation und freien Gewichten.

Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als das Training an Maschinen als „Folter“ bezeichnet wurde und von den Athleten der 80er-90er Jahre nur ungern durchgeführt wurde. Wenn dann nur, um bekannte Schwächen in der für die jeweilige Disziplin notwendigen Muskelkette auszumerzen. Und in dieser Anwendungsform sind auch einige der Argumente für das Gerätetraining verankert: in der Therapie, in der Reha von Verletzungen, dem Angleichen der Kraft einer verletzten Gliedmaße an das unverletzte Pendant und Ähnlichem; immer nur temporär eingesetzt mit dem Ziel, möglichst schnell wieder „richtig“, also mit dem ganzen Körper trainieren zu können. Wenn man darüber nachdenkt, ist es auch ganz logisch: die Muskeln des Körpers sind dazu da, eben diesen unter allen möglichen Umständen bewegen zu können. Die langweiligste und wahrscheinlich auf Dauer ineffektivste Art eine alltagstaugliche Fitness herzustellen und aufrecht zu erhalten, ist das Training an Maschinen. Aber Achtung! Die Betonung lag hier auf dem Wort „Dauer“. Denn wenn sich jemand sehr lange nicht natürlich bewegt hat, kann schon das eigene Körpergewicht schnell zu viel sein! Ist das der Fall, ist das anfängliche Training an Maschinen mit dem Ziel des maßvollen Muskel- und Kraftaufbaus durchaus angebracht. Diese Phase ist dann der erste Schritt in einer fortwährenden Progression hin zum Maschinenfreien Training. Bei der Gestaltung einer solchen Progression sind die bekannten Prinzipien zu beachten, wobei das exakte Einhalten dieser Prinzipien für den Alltags-Athleten weniger wichtig ist, als die Rücksichtnahme auf die damit verbundenen Bedürfnisse des Körpers.

Es gilt das zu vermeiden, was Hochleistungssportler suchen: Extreme! Extrembelastungen (ebenso wie „Extrementlastungen“ vor dem Fernseher oder Computer) bewirken oft über kurz oder lang ihr Gegenteil. Damit komme ich zur nächsten „Hürde“ in der sinnvollen Trainingsplangestaltung für Alltagsathleten: Wie dosiere ich mein Training so, dass ich Extreme vermeide und eine dauerhafte und verschleißarme Fitness und meine Lebensqualität erhöhende Bewegungsfähigkeit erlange und lange erhalte? Ein wichtiges Element dabei ist schon mal die bereits beschriebene . Mehr zum Thema Belastungsdosierung – bei entsprechendem Feedback – vielleicht in einem nächsten Beitrag.

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Lars

Leidenschaftlicher Bewegungspraktiker und begeistert von den Möglichkeiten des Internets für Fortbildung und Marketing. Ich liebe meine Familie, Wasserball spielen, Katamaran segeln, Lesen und Espresso.