Training ist real, sehr real – und das wird es natürlich auch immer bleiben. Ohne eigenes Tun, wird sich der Körper nicht anpassen. Sollten nur Elemente der körperlichen Möglichkeiten trainiert werden, wird sich der Körper auch nur in diesen Elementen anpassen. Ein Beispiel dafür ist Vibrationstraining. Damit lassen sich zwar die Muskeln trainieren, aber die Steuerung der neuen Kraft muss separat geübt werden. Gleiches gilt für Training mit dem Computer: Rückschlagskraft, frischer Gegenwind, Beschleunigungs- und Bremskräfte beim Laufen und Werfen – bis all das wie auf dem Holodeck der Enterprise vollständig simuliert werden kann, vergehen sicher noch ein paar Jahre. Entgegen der von vielen Vertretern der Fitness-Industrie verbreiteten Meinung, bedarf es für körperliche Fitness eigentlich nichts – ausser
- dem eigenen Körper
- Zeit (täglich 30 Minuten)
- einem Ziel in Kombination mit
- dem Willen, dieses auch erreichen zu wollen und
- dem Wissen, was wann wie in welcher Intensität wie häufig und in welchen Entwicklungsschritten durchgeführt werden sollte damit dieses Ziel auf dem kürzesten und gleichzeitig gesündesten Weg (keine Hilfsmittel gleich welcher Art) dauerhaft erreicht werden kann. Gleichzeitig sollte nach und nach die Ernährung und Regeneration mit Training synchronisiert werden.
Ist eine regelmäßige reale Betreuung nicht möglich, sieht die für meine Athleten und mich optimale Kombination in etwa so aus:
- die reale Vermittlung der richtigen Einstiegsübungen (wo dieser Einstieg ist, wird in den ersten Einheiten bestimmt) und die sofortige Kontrolle für die möglichst perfekte Ausführung von Anfang an – am besten in Form einer Bootcamp-Woche bzw. Wochenendes. Videoaufzeichnung der Übungen erleichtern dabei die spätere Wiederholung und halten den Zustand bei Beginn des Trainings fest
- selbständiges Durchführen der Übungen nach Online-Plan mit Online-Feedback
- optional: Übungsfeedback durch Analyse zugeschickter Videoaufnahmen
- schrittweise Vermittlung der nötigen Informationen per E-Mail und Online-Dokument
- reale Treffen in größeren Abständen sind empfehlenswert – unmittelbare Korrektur und Justierung der biomechanischem Athletik-Details ist durch nichts zu ersetzen
Ziel all dieser Aktivitäten ist u.a. die Unabhängigkeit des Athleten von
- anderen Menschen (also auch Trainern), was nicht heisst, dass Training im Team oder anderen Menschen nicht erstrebenswert ist (Selbstbestimmung – Mitbestimmung – Solidarität, KLAFKI)
- bestimmten Orten (Club, Verein, Sportplatz etc.), was wiederum nicht bedeutet, dass man nicht auch dort mit dem entsprechenden Wissen trainieren kann
- und Geräten (überzüchtete Maschinen, Trend Hilfsmittel), was nicht ausschliesst, dass Geräte falls sinnvoll und motivierend eingesetzt werden können