Immer wieder begegnet mir dieser hartnäckige Mythos. Ach wäre das schön! Ein bisschen, möglichst ohne Anstrengung bewegen, vielleicht noch in so eine Heim-Sitzsauna und #puff#, sind alle Ernährungs- und Bewegungssünden der vergangenen Jahre einfach verbrannt! Tolle Vorstellung. Ist leider nicht so. Im folgenden beschreibe ich unter Umgehung der wissenschaftlichen Begriffe mal umgangssprachlich, was Du tun solltest, um Deinen Körperfettanteil zu reduzieren.
Ja, der Körper verfügt über einen Fettstoffwechsel, bzw. die Energie, die der Körper abfordert, wird bis zu einem bestimmten Energieniveau aus den Energiereserven abgerufen. Fett ist für den Körper die beste Energiespeichermethode, für Notzeiten lassen sich relativ grosse Energiemengen sozusagen „zurücklegen“. Wenn ich hier so vor meinem Computer sitze und tippe, verbrauche ich Fett, toll. Nur eben nicht so viel davon, da der Energiebedarf bei dieser Tätigkeit nicht unbedingt so gross ist. Dürfte nur etwas über meinem Grundumsatz liegen, also die Engeriemenge, die mein Körper zur Lebenserhaltung gerade benötigt. Diesen Grundumsatz möchte man übrigens möglichst hoch halten, wenn man abnehmen möchte. Eine Diät bzw. eine Reduzierung der Energieaufnahme senkt diesen Grundumsatz nachhaltig! Gleiches trifft auf unregelmäßiges Essen zu: der Körper MUSS sich sicher sein, dass er ausreichend Nachschub erhält, sonst geht er in den Energiesparmodus!
Der Körper benötigt für die direkte Energiegewinnung aus den Fettreserven Zeit, sie ist langsam. Auf der anderen Seite gibt es eine Form der Energiegewinnung, die sehr schnell für einen sehr kurzen Zeitraum sehr viel Energie liefert, hervorragend demonstriert von den Königen der Athleten, den 100m-Sprintern. Je länger der trainingswirksame (!) Belastungszeitraum, desto langsamer wird das für den jeweiligen Zeitraum zuständige Energiegewinnungssystem (fast wie bei einem Hybridauto: im Stadtverkehr mit Verbrennungsmotor, bei gleichmäßiger Fahrt Elekrtomotor). Die Erfahrung hat jeder sicher schon mal gemacht: eine bestimmte Bewegungsintensität kann auch nur über einen vom Trainingszustand abhängigen Zeitraum beibehalten werden. Warum diese Erklärung? Damit deutlich wird, dass es dem Körper eigentlich egal ist, wo die Energie her kommt. Entscheidend ist die Energiebilanz, wer abnehmen will sollte also bei regelmäßiger und ausgewogener Ernährung durch wechselnde Bewegungsformen und – intensitäten über einen längeren Zeitraum (am besten mit Spaß!) mehr Energie verbrauchen als er zu sich nimmt. Bei Erreichung des Wunschgewichts sollt der Energieverbrauch der Energieaufnahme entsprechen. Selbstredend spielt die Form der Energieaufnahme, also die Qualität und Herkunft der Lebensmittel ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Wer es noch ausführlich mag, kann sich ja mal dieses Beitrag durchlesen: Fatburner oder Fettverbrennung durch Sport – Mythos und Wahrheit.